Durch die Vermittlung von Apotheker ohne Grenzen e.V. durfte ich zwei Tage dem Team der Robert-Koch-Apotheke von Markus Gottschalk in Grafschaft, oberhalb von Bad Neuenahr-Ahrweiler unentgeltlich unter die Arme greifen, das in einem Teil des Krisengebiets die Versorgung mit Medikamenten übernommen hat. Mein Team hat mir dafür zwei Tage lang in Bechhofen und Landstuhl den Rücken frei gehalten, vielen Dank dafür!
Das Team von Markus Gottschalk und Filialleiterin Stefanie Jeske leistet einen wirklich tollen Job zur Zeit. In der Nacht waren von jetzt auf gleich 10 von 11 Apotheken in dem dortigen Notdienstbezirk nicht mehr betriebsbereit, die Robert-Koch-Apotheke musste vier Tage die komplette alleinige Arzneimittelversorgung für das Ahrtal übernehmen. Nach vier weiteren Tagen waren immerhin 5 von 11 Apotheken wieder einsatzfähig.
Die Medikamente der Menschen im Ahrtal wurden schlagartig auf einmal vernichtet (Insuline, Blutdruckmedikamente, einfach alles!) und mussten schnellstmöglich ersetzt werden. So etwas kann nur eine Apotheke vor Ort leisten, das kann und will auch kein Arzneimittelversender.
Durch das große und dichte Netz der Apotheken vor Ort war es möglich, dass wir eine virtuelle Apothekenschlammeimerkette eingerichtet haben und wir so die Robert-Koch-Apotheke entlasten konnten. Mein Team für mich, ich für die Robert-Koch-Apotheke, und diese schließlich für die Flutopfer.
Diese Katastrophe ist einschneidend. Es ist mir ein großes Anliegen, dass auch meine Mitmenschen in meiner Heimat ein Gefühl dafür entwickeln, was dort passiert ist. Das hier ist kein schleichendes Hochwasser gewesen, das hier gleicht einem Tsunami.